Einleitung
Hier möchte ich euch einige nützliche Tipps zur Haltung von Rosen- und Riesenkäfern geben.
Auf die Hirschkäfer werde ich hier nicht eingehen, da sie etwas schwieriger in der Haltung und Zucht sind.
Durch die Nachtaktivität sind sie für Anfänger nicht unbedingt geeignet.
Mein Wissen habe ich durch Bücher, Internet, Gespräche mit Gleichgesinnten und viel probieren und
beobachten erarbeitet.
Die Haltung von Rosen- und Riesenkäfern ist auch problemlos mit Kindern möglich.
Es gibt auch schon wenige Lehrer die mit Schülern die Aufzucht einer Larve beobachtet und beschriebeen haben.
Da die meisten einheimischen Käfer geschützt sind, beschäftigen wir uns im Hobby nur mit tropischen
Käferarten. Hier sollten nach Möglichkeit aber Nachzuchttiere gehalten werden.
Bei der Haltung der Käfer unterscheiden wir zwischen Zucht und Show - Tieren.
Wenn man nicht züchten will, kann man die Käfer gut in Terrarien halten. Die Käfer können auch mit anderen Tieren
zusammen gehalten werden.
Ich habe seit Jahren Geckos, Rotkehlanolis, Tausendfüsser und Schnecken zusammmen, was problemlos funktioniert.
Grössere Geckos oder Echsen sollten nicht mit zu kleinen Käfern vergesellschaftet werden.
Vor der Anschaffung
Sollte man sich bewusst sein, dass Käfer....
- keine Kuscheltiere sind
- trotzdem ein Lebewesen sind
- eine bedingte Lebenserwartung haben ( 3 - 6 Monate)
- bei der Fütterung mit Früchten Fruchtfliegen auftreten können
- bei flugversüchen und graben etwas Lärm entstehen kann
- allfällige Larven versorgt oder verkauft werden müssen
Dafür aber mit ihren tollen Farben und Formen eine wahre Freude, und für viele Terrarien eine Bereicherung sind.
Terrarium
Als Terrarium eignen sich Glasterrarien besonders gut, da sie einfach gereinigt werden können.
Bei der Gösse gilt wie immer je grösser desto besser. Auf genaue Masse möchte ich mich hier nicht festlegen, da es von
vielen Faktoren abhängt, welches die richtige Grösse ist. Ich halte meine kleinen in 25x25x30 cm Terris, die Mittleren in 30x30x30 cm und die grossen ab 40x40x40 cm. Je grösser die Käfer desto weniger Käfer pro Terri.
Einrichtung
Bei der Einrichtung ist darauf zu achten dass der Bodengrund hoch genug ist, damit sich die Käfer eingraben können
um allfällige Eier abzulegen.
Die Rückwand sollte aus Kork oder ähnlichem sein. Kokosfasermatten eignen sich nicht, da die Käfer beim Klettern mit ihren Haken hängenbleiben.
Auf Kletteräste darf auf keinen Fall verzichtet werden, da die Käfer sehr gerne klettern.
Pflanzen können verwendet werden, sind aber nicht nötig. Kunstpflanzen tun es auch.
Bei echten Pflanzen sollte man darauf achten, dass die Pflanzen etwas kräftiger sind, da die Käfer beim Klettern mit ihren Haken gerne die Blätter und Stiele verletzen. Was dan nicht eben schön aussieht und oft auch zum absterben der Pflanze führt.
Beleuchtung und Temperatur
Bei der Beleuchtun verwende ich FL- Röhren und LED Strahler ( Warmlicht). Die sind im Baumarkt oder grösseren Möbelhäusern günstig zu kaufen. Spez. UV - Leuchten sind nicht nötig.
Die Leuchtmittel reichen für die Tagestemperatur völlig aus. In der Nacht reicht die Zimmertemperatur.
Futter
Jelly's und reife Früchte ( Bananen, Melonen, Äpfel usw.) Auch Saltgurkenstücke werden gerne genommen.
Achtung Schalen gut lauwarm abwaschen!!!
Alle 2 Tage mit Wasser sprühen. ( nicht zuviel, Gefahr von Staunässe)
Lebensweise und Verhalten
Pauschal das Verhalten der Käfer zu beschreiben ist nicht möglich da es je nach Art stark voneinander abweicht
Damit es keine Enttäuschung gibt, sollte man sich doch genauer mit der jeweiligen Art auseinandersetzten, bevor man
sich gewisse arten zulegt.
Denn nicht bei jeder Art lassen sich Männchen ohne Kämpfe zusammenhalten!
Auch bei der Generationsdauer gibt es doch rechte Unterschiede. Div. Arten sind schon nach 6 - 8 Monaten, vom Ei zum Käfer, wo es andere Arten gut und gerne mal auf 36 Monate bringen.
Da das Alter der meisten Rosen- und Riesenkäfer zwischen 3 - 6 Monaten liegt, ist das Halten von Käfern auch gut für Einsteiger.
Die Hirschkäfer leben meist länger was aber stark von der Art abhängt.
Auch sollte man sich bewusst sein, dass es bei der Haltung und Zucht von Käfern, zu Geruchs und Lärmemissionen kommen kann. Das heisst, dass sehr reife Früchte mal etwas riechen und auch Fruchtfliegen anziehen können.
Durch das fliegen der Käfer, kann es ab einer gewissen Grösse, auch schon mal etwas laut werden.
Werden Käfer in Schlafräumen gehalten, sollte man auf dämmerungs- und nachtaktive Arten verzichten.
Es ist leider normal das Käfer mit zunehmenden Alter nicht mehr alle Gliedmassen besitzen. Da Käfer gerne mal ihr Futter verteidigen oder Wege beschreiten, die eigentlich nicht für sie gedacht sind, verlieren sie halt schon mal ein Bein, was aber für den Käfer kein Problem ist.
Überzählige Larven und Käfer können auch problemlos als Futter für Echsen und Spinnen verwendet werden.
So eine dicke, fette Larve kann für Tiere auch mal ein guter Kraftschub nach Krankheit, Mutterschaft und Häutung usw. sein.
Käfer lassen sich auch einfach Präparieren. Ich habe schon von Anfängern tolle Exemplare gesehen. Im Internet und div. Bücher findet man gute Anleitungen.
ACHTUNG: Div. Käfer können ein stark riechendes Sekret aus dem Hinterleib spritzen